Das ist die Berliner Luft: schwerer Atemschutz

Schlapp gemacht hat keiner der sechs Reinickendorfer THW-Helfer bei der Sonderausbildung zum schweren Atemschutz am vorletzten Februar-Wochenende 2011. Allerdings hat mancher schon mal tief Luft geholt.

Das Pflichtpensum besteht in 42 Prüfungsfragen zur Theorie sowie harter Praxistest durch dichte, dunkle Gänge im ABC-Haus des Spandauer Polizei-Übungsgeländes. Der Härtetest besteht aus einer hautengen Gesichtsmaske plus 13 Kilo schwerer Pressluftflasche auf dem Rücken.

Die beiden Trainer Günter Tischmann und Till Enkemann hatten für die angehenden insgesamt elf Atemschutzträger (fünf weitere Helfer aus dem THW Ortsverband Spandau) ein anderthalb tägiges Übungsprogramm sowie mehrere Stunden Theorie ausgearbeitet. Nach dem erfolgreichen Abschluss können die Elf künftig helfen beispielsweise bei Katastrophen mit gefährlichen Gasen oder bei Rettung in „dicker Luft“ aus Innenräumen voller Rauch.

Für 20 bis 30 Minuten Einsatz reicht die auf einen Druck von 300 bar gepresste Luft. Träger von Atemschutzgeräten werden zuvor vom Arbeitsmedizinischen Dienst auf Tauglichkeit untersucht. Außerdem gilt die Altersgrenze von 50 Jahren.

Die Trupps von zwei oder drei Helfern wurden vor allem am Sonntag hart rangenommen. Sie mussten über eine Leiter in ein Haus einsteigen, durch längere Röhren kriechen und kurz vor dem Ende der Trainingsstrecke noch eine große Puppe als verletzte Person darstellend aus den Tunnelröhre herausziehen. Dichte Dunstschwaden aus vier Nebelmaschinen erschwerten realitätsnah die Sicht.

Auch nach bestandenem Test ist die Luft nicht endgültig raus aus dem weiteren Übungspensum: Alle halbe Jahre stehen Laufspurt und Belastungstraining an.

Text: Horst Engelhardt (Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, THW Ortsverband Berlin Reinickendorf)


Fotos: Horst Engelhardt (Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, THW Ortsverband Berlin Reinickendorf)