Dank der freundschaftlichen Kooperation zwischen dem Deutschen Roten Kreuz Wittenau und dem THW-Ortsverband Reinickendorf war es möglich, eine gemeinsame Übung zu planen und durchzuführen. Im Fokus standen die Ausbildung sowie die Übung von verschiedenen Zugangswegen und die Erprobung von technischen Hilfsmitteln.
Während die Übungsleitung (Dennis Sommerfeldt, Philipp Karst) die Szenarien detailliert plante und die Lage für die späteren Einsatzkräfte gestaltete, wussten diese bis zur letzten Minute nicht, was auf sie zukommen sollte. Diese Feinheit ist für THW–Helfer von essentieller Bedeutung, da auch das spontane Reagieren auf die Situation zu den Qualitäten des THW gehört.
Die Durchführung solch großer Übungen benötigt immer die Hilfe von vielen Händen. Daher gilt der Dank allen Helfern, die hinter den Kulissen für das gute Gelingen gesorgt haben. Besonders hervorzuheben ist Maximilian Krüger, der einen PKW für ein Szenario präparierte und auf dem Übungsgelände so platzierte, als ob gerade ein Verkehrsunfall geschehen sei. Die Gelegenheit möchten wir auch nutzen, um dem Unternehmen „Auto-Ferch“ für die Kooperation und die Stellung des Autos zu danken.
Erdbeben – mehrere Häuser eingestürzt
In einem großen Szenario am Vormittag simulierte die Übungsleitung ein Erdbeben, durch welches mehrere Häuser in einem Straßenzug teilweise eingestürzt sind oder aber weiter einzustürzen drohten. Durch die ersten Einsatzkräfte vor Ort musste zunächst eine Erkundung durchgeführt werden, also ein Überblick über die Lage vor Ort und die Anzahl der Verletzten.
Diese wurden von insgesamt 13 Verletztendarstellern (Dank gilt hier allen Freiwilligen und vor allem den Kameraden vom THW-Ortsverband Charlottenburg-Wilmersdorf) sehr überzeugend gespielt. Dabei halfen auch die Wunden, welche die DRKlerin Nina sehr echt auf die unversehrte Haut der Darsteller zauberte und damit Verletzungsmuster wie offene Frakturen, Kopfplatzwunden etc. simulierten.
Während sich die Einsatzkräfte ein Bild von der Lage machten und Türen aufbrachen sowie einen Wanddurchbruch durchführten, um zu den Verletzten zu gelangen, wurden sie aufmerksam durch ein Team von Übungsbeobachtern begleitet. Auch bei den folgenden Rettungsmaßnahmen von der ersten Verletztenversorgung bis zum Transport zur Verletztensammelstelle hatten die Beobachter ein wachsames Auge auf die Helfer.
In der Auswertungsrunde im Anschluss an das Szenario tauschten sich die Kräfte über die Erfahrungen während des Einsatzes aus, Verbesserungspotential wurde gesucht und Fehler besprochen. Auch die Wahl der Rettungsmethoden wie die schiefe Ebene über Steckleiterteile, die Durchführung des Wanddurchbruchs ohne die Gefährdung der Verletzten im Inneren des Gebäudes und das Beseitigen von Gefahrenquellen kam zur Sprache.
Unfälle, wohin das Auge blickt
Nach einem stärkenden Mittagessen ging es für die Einsatzkräfte in die nächsten Szenarien. Diesmal mussten sie eine verletzte Person aus einem Tank holen, mehrere Verletzte aus einem verunfallten PKW befreien sowie eine verunglückte Wandergruppe aus dem Gefahrenbereich eines steilen Hangs retten. Letztere war auf ihrem Weg in einen Erdrutsch geraten und ebenfalls mehrere Meter mit in die Tiefe gestürzt.
Auch nach diesen Einsatzübungen wurde jeweils in einer Feedbackrunde reflektiert, an welchen Stellen der Ablauf richtig gut geklappt hat und an welchen Stellen weitere Ausbildung das Procedere noch effektiver gestalten kann.
Insgesamt wurden alle Aufgaben sehr gut gelöst und die "Verletzten" erfolgreich gerettet. Auch die Zusammenarbeit zwischen dem THW und dem Deutschen Roten Kreuz hat wieder einmal sowohl im Bereich der Führung als auch im Einsatzbereich der Helferinnen und Helfer innerhalb der Gefahrenlage sehr gut funktioniert. Beide Seiten haben sich immer wieder aufeinander eingestellt, um gemeinsam als Team die Schwierigkeiten der Situation zu meistern – mit großem Erfolg!
10.10.2015