Die Gerätekraftwagen (GKW) der Bergungsgruppen des THW sind allgemeinhin als "fahrende Werkzeugkisten" bekannt. Dank deren Vielseitigkeit wird ein großes Einsatzspektrum abgedeckt. Unter anderem gehört dazu auch die Möglichkeit schwere Lasten auf unterschiedliche Arten zu bewegen. Auf dem Gelände der Arbeitsgemeinschaft Osthavelländische Kreisbahnen e. V. im brandenburgischen Ketzin übte man unter Anleitung von Gruppenführer Andreas Kopplin das Eingleisen von spurgebundenen Fahrzeugen mit einem Leergewicht von ca. 16 Tonnen.
Dabei sollten nur die Hebewerkzeuge des GKW zum Einsatz kommen. Auf den Einsatz eines Krans wurde bewusst verzichtet. Wie sich im Laufe der Übung herausstellte, war die große Schwierigkeit einen guten Ansatzpunkt für die Hebekissen zu finden, um deren Möglichkeiten voll auszunutzen. In diesem Fall einfacher und sehr wirkungsvoll erwiesen sich die Hydropressen, die anders als die Kissen nicht über Pressluft betrieben werden, sondern mittels Öldruck.
Beiden Hebeweisen gemein ist die Notwendigkeit hölzerne Kreuzstapel unter die Last zu bauen und auf diese Weise eine Konstruktion zum Stützen wie auch zur Bewegung der Last zu errichten. Zwischen langen Querbalken eingelegte Schwerlastrollen sorgen für eine unproblematische Seitwärtsverschiebung der Last. Die Bewegung des Waggons selbst wurde über Drahtseile mit angeschlossenen Greifzügen möglich.
Es zeigte sich eindrucksvoll, wie wenig Hilfsmittel tatsächlich nötig sind, um schwere Lasten zu bewegen. Auch die Nutzung unterschiedlicher Werkzeuge zeigte auf, wo deren Stärken und Schwächen liegen. Diese Erkenntnisse sind in Einsätzen von unschätzbarem Wert und helfen dabei in den jeweiligen Situationen die besten Maßnahmen zu ergreifen.
12.03.2016