Zur Einsatzübung - alle Mann und Frau!

Eine Übung ist für die Helferinnen und Helfer des THW Berlin-Reinickendorf nichts Besonderes. Nur durch wiederholtes Üben kann der hohe Ausbildungsstand erreicht werden, der im Einsatzfall schnelle Hilfe gewährleistet.

Der im Wasser liegende PKW war rückwärts von der Fähre gerutscht und hat dabei zahlreiche Menschen verletzt.

Vielfältiges Können und unterschiedliche Ausrüstung machen die Stärke der THW-Ortsverbände aus. Beim THW Berlin-Reinickendorf finden sich neben den drei Bergungsgruppen die Fachgruppen Infrastruktur, Beleuchtung und Wassergefahren.  Um das Zusammenwirken aller zu verbessern, stellte die Übungsleitung die Helfer vor ein komplexes Schadensszenario. So wurde auf der Insel Scharfenberg ein schwerer Unfall auf der dortigen Autofähre zur Großschadenslage, die es zu bewältigen galt. Beim Ablegen der Fähre der Schulfarminsel Scharfenberg rollt ein Fahrzeug ungebremst landwärts von der Fähre herab, verletzt dabei eine größere Gruppe von Menschen auf der Fähre und kommt auf der Fährlanderampe halb im Wasser zum Liegen. Im ungesicherten Fahrzeug befinden sich zwei Personen (einmal leblos und einmal verletzt), unter der Fähre befinden sich drei leblose Personen auf dem Grund (zwei gefallene Personen und der Fährmann, der einen Rettungsversuch unternommen hatte und nicht mehr auftauchte).

Gleich zu Beginn musste erst einmal der Weg zur eigentlichen Schadensstelle organisiert werden, da die Fähre am Anleger der Insel verunglückt war. Dank der schnellen Verfügbarkeit eines Bootes der DLRG konnten die erkundenden Kräfte schnell übersetzen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Eine große Anzahl an Verletzten, ein Fahrzeug, das drohte ins Wasser abzurutschen sowie zwei vermisste Personen im Wasser - schnell wurde deutlich, hier wurden viele Kräfte nötig. Weitere Gruppen wurden alarmiert. Zur Unterstützung beim Fährbetrieb setzte die Fachgruppe Wassergefahren ihre beiden Boote umgehend ein. Die Fachgruppe Beleuchtung mit Unterstützung der Fachgruppe Infrastruktur begannen, die Dunkelheit nahte, Material zur Beleuchtung der Einsatzstelle vorzubereiten. Gleichzeitig gingen die Bergungsgruppen daran, unterstützt vom parallel alarmierten DRK-Ortsverband Wittenau, die Betreuung und Rettung der verletzten Personen einzuleiten. Die Taucher der Technischen Einsatzeinheit der Berliner Polizei übernahmen die Suche und die Bergung der beiden über Bord gegangenen Personen nahe der Fähre.

Für alle Beteiligten zeigte sich schnell, wie schwierig es ist, einer großen Anzahl an Menschen zu helfen, wenn der Zugang zu diesen sowie die Anlieferung von Material durch die Umstände begrenzt ist. Hier waren besonders die Koordination und Absprache unter den jeweiligen Einheitsführern gefragt, um eine kontinuierliche Arbeit in allen Bereichen zu gewährleisten.

So groß die Schwierigkeiten in einzelnen Punkten auch waren, es wurde schnell deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gruppen und Einsatzkräften verschiedenen Organisationen dennoch nahezu reibungslos funktionierte. Mehr als 60 übende Einsatzkräfte waren vor Ort, um 18 Verletztendarsteller zu finden, zu retten und zu betreuen. Die AG Maske des ASB sorgte bei der Vorbereitung für eine realistische DArstellung der Verletzungen an den Darstellerinnen und Darstellern.

12.08.2016


Fotos: THW