Diese Art der Ausbildung wurde schon in den Jahren 2008, 2010 und 2011 durchgeführt und überzeugte wiederum durch den praktischen Ablauf und die Realitätsnähe. Ein weiteres Ausbildungsziel war die Optimierung von Sprengungen, um mit möglichst wenig Sprengstoff eine optimale Wirkung zu erzielen. Teilnehmer kamen von den Ortsverbänden Berlin Spandau, Berlin Reinickendorf, Berlin Treptow-Köpenick, Tempelhof/Schöneberg, Fürstenwalde/Spree und Halle.
Unterstützt wurden die Sprenggruppen durch Kameraden der Bergungseinheiten aus Reinickendorf und Spandau, die die Absicherung und notwendige Sperrung des Areals sicherstellten sowie Einsatzkräften der DLRG, der Berliner Polizei und Berliner Forsten. Für die notwendige Verpflegung sorgten die Kameraden des Ortsverbandes Berlin Reinickendorf.
Die Kronensprengung von toten oder kranken Bäumen ist ein Teil der nachhaltigen Forstwirtschaft, da die verbleibenden Stämme als Lebensraum für eine Vielzahl von tierischen Waldbewohnern genutzt werden. Daneben dient diese Maßnahme auch der Verkehrssicherung, da die nicht mehr standsicheren Bäume in der Nähe des stark genutzten Mühlenwegs stehen.
Schon im Vorfeld wurden die Bäume für die Sprengung präpariert, zum Beispiel waren Sprenglöcher gebohrt worden. Am frühen Morgen waren die Sprenggruppen unter Leitung der verantwortlichen Leitenden Sprengberechtigten vor Ort und begannen, die eigentlichen Sprengungen vorzubereiten. Eine langwierige Tätigkeit, da sowohl das Arbeiten in Höhen als auch der Umgang mit Sprengstoff und Zündmitteln ein besonders hohes Maß an Umsicht und Sorgfalt erfordern.
Es wurden die vorbereiteten Bohrlöcher mit gewerblichem Sprengstoff befüllt, anschließend wieder gut verdämmt und mit Matten gegen Streuflug abgedeckt. Bei einem Ast mit kleinerem Durchmesser wurde auch von außen eine Sprengschnur angelegt.
In der Zwischenzeit trafen die weiteren Einsatzkräfte ein. Es erfolgte eine Einweisung durch die Aufsichtsperson Sprengen, manche sagen landläufig auch Sprengmeister, und jedem Helfer wurde ein Sicherungsposten zugewiesen. Nachdem auch die elektrische Zündung der Einzelladungen vorbereitet und geprüft war, wurde das Areal weitläufig gesichert und auch die vielbefahrene Konradshöher Strasse musste kurz für die Sprengung durch die Polizei gesperrt werden.
Nach Abschluss dieser Maßnahmen und dem Ertönen des zweiten Sprengsignals („Es wird gezündet und gesprengt“) erfolgte mit einem Knopfdruck an der Zündmaschine die Sprengung mit einem Lichtblitz und lautem Knall. Kaum hatten sich die Schwaden verzogen und die Freimeldung durch den Leitenden Sprengberechtigten erfolgte, konnte das Resultat begutachtet werden. Es funktionierte nicht zu einhundert Prozent, denn eine Ladung löste nicht aus und auch die Sprengschnur zeigte nicht den gewünschten durchschlagenden Erfolg. Aber auch das ist die Realität einer Ausbildungsveranstaltung und im zweiten Anlauf wurde die Arbeit vollendet.
Auch das dritte Sprengobjekt verhielt sich anders als erwartet, da (leider erst) im Nachhinein zu erkennen war, dass das Holz im Inneren der Buche durch Weißfäule eine schwammige Beschaffenheit aufwies, wodurch der eingebrachte Sprengstoff nicht sein volles Arbeitsvermögen entfalten konnte und zum Teil in die Umgebung verpuffte. Das gewünschte Ergebnis wurde dann mit einem Seil und einem Traktor der Berliner Forsten erreicht.
Zugegeben, diese Ausbildungsveranstaltung verursachte viel Arbeit in der Vorbereitung und Durchführung, aber es lässt sich sagen, der Einsatz hat sich gelohnt und das Ausbildungsziel wurde erreicht.
Ein besonderer Dank an die verantwortlichen Ausbilder und natürlich an die Kameraden, die für das leibliche Wohl sorgten. Es schmeckte sehr gut auf den Bänken im Wald. Dank auch an die Kameraden aus Spandau und Reinickendorf, die DLRG, Berliner Polizei und die Mitarbeiter der Berliner Forstbetriebe.
27.01.2018