Die Facheinheit für Beleuchtung war um 14.35 Uhr alarmiert worden und traf gegen 16.30 Uhr vor Ort in der Herzbergstraße ein. Im Unimog hatten die Helfer drei kleine Power-Moons untergebracht, die anschließend zum Einsatz kamen. Zur Ausleuchtung des Gebietes im Umfeld der inzwischen eingestürzten Lagerhalle diente außerdem der rund 12 Meter hohe Lichtmast am MAN-Kranfahrzeug der Fachgruppe Wassergefahren.
Insgesamt etwa 30 weitere THW-Helfer aus verschiedenen Berliner Ortsverbänden unterstützten die 150 eingesetzten Feuerwehrleute. Über die Ausleuchtung hinaus hatten diese einmal die Aufgabe, mit einer Wärmebildkamera versteckte Brandnester zu orten. Nach den Löscharbeiten räumten Bergungsgruppen das Gelände.
(19./20.02.2005, Stand: 22.02.2005)
Text 1: Horst Engelhardt (THW Ortsverband Berlin-Reinickendorf)
Foto: Mario Dobovisek (THW-Leitstelle Berlin)
Lagerbrand in Berlin-Lichtenberg
Berlin. In einer Industriehalle im Stadtteil Lichtenberg kam es am Samstagvormittag zu einem Großbrand. Auf einer Fläche von rund 5000 Quadratmetern brannte das gemischtgewerblich genutzte Gebäude in der Herzbergstraße in voller Ausdehnung. Das Dach stürzte ein, schwarze Rauchsäulen waren schon aus der Ferne gut zu sehen. Über 150 Feuerwehrleute bekämpften die Flammen, verletzt wurde niemand.
Die Berliner Feuerwehr bat das Technische Hilfswerk um Hilfe, das nach erster Erkundung mit über 40 ehrenamtlichen Einsatzkräften vor Ort war und die Löscharbeiten der Feuerwehr unterstützte. Der Brand war um 14:22 Uhr unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags an.
Mit einer Wärmebildkamera lokalisierten Ortungsexperten vom THW versteckte Brand- und Glutnester. Auch explosive Gasflaschen und einsturzgefährdete Gebäudeteile konnten sie mit ihrer Spezialtechnik erkennen und die Löschmannschaften warnen. Mit zwei Radladern rissen THW-Helfer beide Giebel- und Teile der Seitenwände des Gebäudes ein, um der Feuerwehr für die Löscharbeiten einen Zugang zu verschaffen.
Mit Einbruch der Dunkelheit sorgte das THW außerdem für ausreichend Licht an der Einsatzstelle. Neben mobilen Lichtmasten und Flutlichtstrahlern kamen auch spezielle Beleuchtungs-Ballone – Powermoon® – zum Einsatz, die ein nahezu schattenfreies und natürliches Licht erzeugen.
Am Abend erschwerte ein Wasserrohrbruch unter der benachbarten Hauptstraße die Nachlöscharbeiten. Der Wasserdruck sackte ab, die Straße wurde überflutet. Auch hier war das THW-Know-how gefragt: eine Bergungsgruppe demontierte eine Straßenlaterne und ermöglichte damit den Wasserbetrieben die Reparaturarbeiten.
In der bis auf die Grundmauern niedergebrannten Industriehalle, die noch aus der Kaiserzeit stammt, hatten Kfz-Betriebe und Baufirmen ihren Sitz. Außerdem waren dort Kunststoffe gelagert: Alles wurde ein Raub der Flammen. Neben dem Gebäude gelagerter und zu Ballen gepresster Plastikmüll sowie etliche Holzpaletten fingen ebenfalls Feuer.
Koordiniert wurde der THW-Einsatz in einer kleiner Führungsstelle vor Ort, die über einen Fachberater den ständigen Kontakt zum Einsatzleitbus der Berliner Feuerwehr hielt. Auch die THW-Leitstelle in Berlin-Charlottenburg war besetzt.
Parallel zum Großeinsatz fand eine so genannte Feuerwehrbereitschaft statt, aus der heraus die ersten THW-Helfer unmittelbar nach Lichtenberg geschickt werden konnten: Jeden Samstag stehen der Berliner Feuerwehr zwischen acht und 18 Uhr vier THW-Bergungsgruppen für alltägliche technische Hilfseinsätze zur Verfügung. Das fördert einerseits die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW, bietet andererseits eine gute Möglichkeit, Einsatzerfahrung zu sammeln. Insgesamt erledigten THW-Helfer am Samstag zwölf Einsätze für die Berliner Feuerwehr.
Im Einsatz waren folgende Berliner Ortsverbände:
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Lichtenberg
- Mitte
- Pankow
- Reinickendorf
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Treptow-Köpenick
(19./20.02.2005, Stand: 20.02.2005)
Text 2: Mario Dobovisek (THW-Leitstelle Berlin), vielen Dank an Mario Dobovisek für den Text