Übungssprengung eines Trigonometrischen Hochsignals in den Rauener Bergen

Im Rahmen einer Übungssprengung wurde am 29. April 2000 ein Trigonometrisches Signal I. Ordnung gesprengt. Der 22 m hohe Holzturm stand in den Rauener Bergen südöstlich von Rauen bei Fürstenwalde in einer Höhe von 147 Metern über dem Meeresspiegel. Das 1962 erbaute Hochsignal diente früher Vermessungszwecken, war aber durch die Satellitengeodäsie überflüssig geworden und einsturzgefährdet, da es in den letzten Jahren nicht mehr unterhalten worden ist. Eigentümer war das Landesvermessungsamt Brandenburg, das auch den Auftrag zu der Sprengung erteilt hatte.
Sprengung eines Trigonometrischen Hochsignals in den Rauener Bergen (Zündung der Sprengschnur, noch vor der Zündung der Bohrlochladungen)

Sprengung eines Trigonometrischen Hochsignals in den Rauener Bergen<br />(Zündung der Sprengschnur, noch vor der Zündung der Bohrlochladungen)

Die Sprengung wurde von Dipl.-Ing. Peter Unterspann, Sprengberechtigter im Ortsverband Berlin-Reinickendorf, verantwortlich geleitet, der bereits im Oktober 1997 ein baugleiches Hochsignal auf dem Golmberg erfolgreich gesprengt hat. Es wurden insgesamt ca. 4 kg Sprengstoff verwendet (1,205 kg Gelamon 22/2 in Bohrlochladungen und 28,2 m Sprengschnur 100 g/m (2,82 kg Nitropenta) in angelegten Ladungen), die elektrisch  mit 11 Stück HU-Millisekundenzündern gezündet wurden. Wegen der Nähe einer ca. 200 m entfernten Funkstation der Deutschen Telekom wurden hochunempfindliche Zünder verwendet. Das Hochsignal wurde durch eine gerichtete Sprengung in eine Schneise niedergelegt.

An den Vorbereitungen und der Sprengung waren 12 Sprengberechtigte und Sprenghelfer des Arbeitskreises Sprengtechnik des Länderverbandes Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt beteiligt. Vorbereitungsmaßnahmen, Absperrmaßnahmen, Versorgung der Einsatzkräfte und die Entsorgung des gesprengten Hochsignals wurden durch den Ortsverband Fürstenwalde in Zusammenarbeit mit dem Ortsverband Eberswalde durchgeführt.

Durch 11 Absperrposten vom Ortsverband Fürstenwalde, die mit Sprechfunkgeräten ausgerüstet waren, wurde ein Absperrkreis von 300 m um das Sprengobjekt errichtet. Ein weiterer Posten an der Bundesautobahn A 12 meldete eine Lücke im fließenden Verkehr, um eine Irritation der Kraftfahrer durch den lauten Knall zu vermeiden.

Wegen erhöhter Waldbrandgefahr (Warnstufe 3) wurde zur Sicherung die Freiwillige Feuerwehr hinzugezogen. Ein bei der Sprengung entstandener Kleinstbrand konnte durch den Sprengberechtigten selbst gelöscht werden.

Die Märkische Oderzeitung berichtete am 2000-05-03 über die Sprengung.


Foto: Joachim Wolf, Arbeitskreis Sprengtechnik im Länderverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt © 2000<br /><br /> Vielen Dank an Kam. Wolf für die Genehmigung, sein Foto hier zu veröffentlichen.